Pastis de L'ile de Ré
Pastis ist eine weitere sehr französische Spirituose. Wichtigstes Kennzeichen ist der ausgeprägte Anisgeschmack. "Erfunden" wurde der Pastis in der Provence. Seinen Siegeszug durch die Bars trat der Pastis nach dem Verbot von Absinth im Jahre 1915 an. Beim Pastis de l´ile de Re kommt der Anisgeschmack nicht von Anis oder Sternanis, sondern von wildem Fenchel, der in der Charente, am Atlantik wächst. Extrahiert werden die Aromen natürlich durch schonende Mazeration. Die Aromatisierung des Alkohols mit pflanzlichen Extrakten kann nach verschiedenen Verfahren erfolgen:
- Einmaischen (das aufwendigere Verfahren)
- Beigabe von destillierten Extrakten (angewandt bei industriell erzeugten Produkten)
Weitere natürliche Pflanzenextrakte oder -samen sind erlaubt, soweit der Anisgeschmack vorherrschend bleibt. Als Pastis darf eine Spirituose jedoch nur bezeichnet werden, wenn sie außer den erwähnten Pflanzenauszügen Extrakte aus Süßholz enthält. Von Natur aus ist der Pastis farblos. Die gelbe Farbe bei vielen Marken stammt von Farbstoff.
Nach dem Grundkurs Pastis kommen wir nun zum Pastis de l´ile de Re: dieser Pastis ist anders!
- Der Anisgeschmack kommt nicht von Anis oder Sternanis, sondern von wildem Fenchel!
- Der wächst nicht im mediterranen Süden (oder gar in Asien), sondern in der Charente, am Atlantik!
- Bio-zertifiziert!
- Extrahiert werden die Aromen natürlich durch schonende Mazeration!
Pastis wird traditionell mit (Eis-)Wasser (5–6 Teile Wasser auf einen Teil Pastis) getrunken. Die dabei auftretende Verdünnung sorgt dafür, dass zuvor im Alkohol gelöste ätherische Öle sich mit dem Wasser verbinden. Dabei entsteht das milchig ausehende Getränk.
Kochen mit Pastis: die aromatische, konzentrierte Spirituose kann wie ein Gewürz genutzt werden und dadurch Gerichten "das gewisse Etwas" verleihen. "Tomatensuppen schmecken plötzlich ungeahnt raffiniert, sensationell gelingen gebratene Steinpilze mit einem Spritzer Pastis, unverzichtbar ist er zur Abrundung von Fischfonds und Fischsuppen." Zitat von Stevan Paul / Nutriculinary.com